Jedes Jahr gibt es einen Moment, der die Berlinale besonders macht. In diesem Jahr ist es ein Film, bei dem keines der Gesichter erkennbar ist. Was war da los?
mit vier anderen Journalisten in einem Raum und „schaute“ einen Film, der fast nur aus schwarzer Leinwand bestand. Der Film „Expedition Content“ behandelte eine Reise von Anthropologen nach Papua, aber deren Filmmaterial verbrannte in den 1960er-Jahren zu 95 Prozent. Die Audio-Dateien waren noch da und wurden 60 Jahre später zu einem Film zusammengeschnitten, die Untertitel sind in der Mitte der schwarzen Leinwand zu lesen.
Aber seitdem habe ich so oft davon erzählt, dass ich es inzwischen ziemlich Rock 'n' Roll finde, diesen „Film“ aufzuführen. Bei jedergibt es für mich im Rückblick einen dieser ganz besonderen Momente, von dem ich noch Jahre zehre. Ich weiß noch, als ich 2004 den Film „Before Sunset“ im Berlinale-Palast sah und umringt war von Menschen, die weinten, laut oder leise.
Auf dieser Berlinale hatte ich am Dienstag meinen „Moment“. Ich kam gerade etwas gehetzt vom Kino International und wusste nicht, ob ich überhaupt noch Lust hatte auf einen weiteren Film – ausgerechnet Hong Sangsoo, der Regisseur, der immer sehr langsame Filme macht, voller Cringe-Momente, wie Maren Ade. Es geht immer um Menschen, die Angst vor Misserfolg haben und deshalb sehr unsicher auftreten.
Das Besondere am Film „Mul-an-e-seo“ ist aber, dass er komplett unscharf gedreht wurde. Alles wirkt wie durch eine Milchglasscheibe gefilmt, die Gesichter sind nur helle Flecken, das Meer im Hintergrund ist nur eine blaue Fläche und die Gespräche sind so vorsichtig, als hätten die Protagonisten Angst, ihr Gegenüber werde in der nächsten Sekunde zu einem Faustschlag ausholen.
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