Soziale Medien saugen Daten, fressen Zeit. BeReal_App tritt als gesunde Alternative auf. Aber auf Dauer wird das leider nicht funktionieren, meint Titus Blome derLampenputzer
Das Unternehmen wächst rasant – und saugt so immer größere Teile des Werbemarktes ein. Facebook, Instagram und Snapchat nehmen die Konkurrenz längst ernst und haben TikToks Kernfunktionen in ihren eigenen Apps geklont. Auch sie verwerfen damit jeden Vorwand einer gesellschaftlichen Mission, mit der sie lange ihre Existenz gerechtfertigt haben, und ersetzen sie durch Hörigkeit gegenüber dem Imperativ eines ständigen Wachstums.
Anleger investieren nicht in eine Mission oder eine Idee. Sie investieren in eine Zahl, die größer werden soll. Dafür brauchen die Apps immer mehr von uns. Sucht bleibt das Mittel der Wahl, solange Werbung das einzige Modell sozialer Medien ist. Doch kann eine solche Abhängigkeit nicht die Basis eines wahrlich ‚sozialen‘ Mediums sein.
Das bringt uns zurück zu BeReal – und warum BeReal sterben muss. Nicht nur dieser Artikel erkennt einen toxischen Trieb hinter unseren sozialen Medien, auch die französischen Gründer der App Alexis Barreyat und Kevin Perreau haben das durchschaut. Sie wollten mit der ständigen Ablenkung und Like-gefütterten Inauthentizität brechen und eine bessere Version sozialer Medien kreieren. Vielleicht haben sie das sogar schon geschafft. Einmal am Tag ein Foto. Das war’s.
Diese Generation hat schon häufig versucht, aufwändiger Online-Selbstpräsentation zu entkommen. Zum Beispiel betreibt sie neben ihren Haupt-Instagram-Accounts oft kleinere, private Accounts , die nur engen Freunden offenstehen und wo man freier sein kann. Doch sie sind trotz allem Teil der Instagram-Maschinerie, die einen in den endlosen Scroll zerren will – das weckt den Wunsch nach einer Alternative. BeReal hat dieses Bedürfnis erkannt und bedient es bislang erfolgreich.
Das Geld der Investoren wird auslaufen und die Werbung wird kommen, neue Funktionen werden eingeführt werden. Zunächst nichts Aufregendes, ein paar mehr Inhalte oder Push-Benachrichtigungen. Der Feed wird länger, die Werbung mehr. Es wird noch immer fast dasselbe sein und auch danach noch häufig fast dasselbe, bis es irgendwann eben nicht mehr dasselbe ist. Denn eines steht fest: So wie BeReal derzeit ist, kann es nicht bleiben.
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