Baerbock in Ostasien: Hier Klartext, dort Kuscheln

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Außenministerin Baerbock spart in China nicht mit Kritik. Südkorea lobt sie dagegen sehr – und verspricht deutsche Militärpräsenz im Indopazifik.

Baerbock in Ostasien:Hier Klartext, dort Kuscheln Die Nordkoreaner lassen sich nicht blicken. Annalena Baerbock ist den ganzen Weg hinauf gekommen, direkt vom Flughafen von Seoul über eine Schnellstraße in Richtung Norden, dann durch einen Checkpoint in die demilitarisierte Zone und dort vorbei an den Minenfeldern, die im Ernstfall die Panzer der Volksarmee aufhalten sollen.

Nach Konfrontationskurs: Wellness Annalena Baerbock an der Demarkationslinie zwischen Süd- und Nordkorea in Panmunjeom. 15. April 2023 Foto: Soeren Stache/dpa Am Wochenende wird das im Kontrast besonders deutlich. So ernst die Themen auch sind: Nach zwei für Baerbock harten Tagen in China, mit straffem Terminplan und harten Auseinandersetzungen, wirkt ihr 22-stündiger Koreaaufenthalt fast schon wie ein Wellness-Programm.

Neben ihm legt Baerbock ein respektvolles Lächeln auf, das aber mit jedem weiteren Satz ihres Nebenmanns ein wenig starrer wirkt: Da wird sie gleich nicht mithalten können, nicht mal ein koreanisches „Guten Tag“ hat sie sich vorbereiten lassen. Auf Englisch und Deutsch hält sie sich dann mit Freundlichkeiten aber auch nicht zurück.

Ihr Amtskollege reagiert mit einem sogar doppelt so langen Vortrag, lässt keinen der Punkte unkommentiert und macht deutlich, was er vom Auftritt seiner Besucherin hält: „Wir brauchen keine Lehrmeister aus dem Westen.“ Ein deutsches Wort wird er ganz am Ende zwar auch nur herauskramen. „Xie xie, danke“, sagt er zum Abschied. Die Differenzen sind bis dahin aber mehr als deutlich geworden.

Ein Abbruch aller Brücken ist deshalb aber nicht in ihrem Sinne. Von „Risikominimierung“ spricht sie stattdessen: Mehr Vorsicht bei China-Geschäften, weniger staatliche Unterstützung für Investments, Lieferanten lieber auch anderswo suchen. Entsprechend ist Baerbock nicht nur mit dem Vorsatz angereist, ihre Meinungsverschiedenheiten mit dem chinesischen Außenminister zu dokumentieren. Von Dialog und Härte spricht sie selbst. Vor ihren Gesprächen in Peking verbringt sie einen Tag in der Hafenstadt Tianjin. Sie versucht dort, bei ihrem Antrittsbesuch auf Tuchfühlung mit dem Land zu gehen. Auch das gehört zu ihrem Ansatz.

Zuvor lässt sich die Außenministerin bei einem Spaziergang zur deutschen Botschaft demonstrativ von einem Technikexperten über das chinesische Überwachungssystem briefen. Er zeigt ihr die auf den Straßen omnipräsenten Kameras und erklärt die Überwachungsfunktionen chinesischer Apps. Auch Details dieses Gesprächs sollen vertraulich bleiben.

Baerbocks geschickte Kommunikation Wenn trotzdem etwas an ihrem Auftritt überrascht, dann vor allem die Herleitung: Ihre Kritik begründet sie mit den Interessen der deutschen Wirtschaft. „Wo Firmen sich Vorteile auf Kosten der Menschenrechte verschaffen, gibt es keinen fairen Wettbewerb“, sagt sie.

Von Südkorea lernen Am Ende klebt eben an jeder Bewertung ein Fragezeichen. Die Resultate von Diplomatie zeigen sich oft erst auf lange Sicht, und selbst dann bleiben Ursache und Wirkung häufig Auslegungssache. Das ist auch einer der Gründe, warum das Ringen um den richtigen Umgang mit China, die Suche nach der richtigen Balance zwischen Kooperation und Vorsicht, so mühsam ist. Man tastet sich vor.

Während der so freundlichen Pressekonferenz in Seoul erklärt Baerbock am Samstag noch mal ihre Vorstellungen für die künftige Handelspolitik mit China. Risikominimierung bedeute, „dass wir unsere wirtschaftliche Produktion diversifizieren werden“, sagt sie. „Da können wir viel von Südkorea lernen.“ Damit die eigenen Lieferketten vielfältiger werden, wolle sie „noch stärker“ mit dem Land zusammenarbeiten.

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