Berlin–Usedom: Droht der geplanten Bahnverbindung ein Begräbnis erster Klasse?

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Berlin–Usedom: Droht der geplanten Bahnverbindung ein Begräbnis erster Klasse?
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In zwei Stunden an die Ostsee: Dafür kündigt das Land Mecklenburg-Vorpommern jetzt weitere Schritte an. Doch das Vorhaben muss eine hohe Hürde nehmen.

Auf 29 Kilometern soll die neue Trasse auf der alten verlaufen. Zumindest der unmittelbare Dammbereich blieb als Bahnstrecke gewidmet, was dort ein langwieriges Planfeststellungsverfahren erspart. Allerdings kommen ihm heute Häuser sehr nahe. Bei Zirchow soll die Strecke dann nach Norden abbiegen. Dort würde sich ein fünf Kilometer langer Neubauabschnitt, wie er schon zu DDR-Zeiten erwogen worden war, anschließen. Bislang hieß es, dass der Hasenberg umfahren werde.

Die DB hält es für möglich, dass auf der Südanbindung in zehn Jahren der erste Zug fährt. Mit dem Projekt soll es vorangehen, das hat Verkehrsminister Meyer in seinem Brief an Jikeli bekräftigt. „Im Hinblick auf die Verkehrssituation auf der Insel Usedom eint uns das gemeinsame Ziel, bei dem Schieneninfrastrukturprojekt Erfolge zu erzielen“, schreibt der SPD-Politiker.

Doch die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung könnte sich als Achillesferse erweisen, befürchtet Jürgen Murach, der an diesem Sonnabend mit Mitgliedern des Fachausschusses Mobilität der SPD Berlin und der AG Polen nach Karnin gereist ist. Der Ingenieur, der in der Senatsverwaltung drei Jahrzehnte für Bahnthemen zuständig war, sieht einen Risikofaktor: Anders als früher soll die Südanbindung das heutige Świnoujście aussparen.

Protestaktion auf der alten Bahntrasse: Vor der Kulisse der Hubbrücke demonstrieren Bürger mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Erik von Malottki für die Reaktivierung der Strecke.beziffert die Baukosten auf 560 bis 580 Millionen Euro, die Planungskosten auf 110 bis 120 Millionen Euro. Das ist eine Menge Geld. Es gebe die Gefahr, dass das Vorhaben in seiner jetzigen Form die Wirtschaftlichkeitsprüfung nicht bestehe, warnt Murach. Die Hürden bei der standardisierten Bewertung seien hoch, ruft er in Erinnerung. „Selbst S-Bahn-Projekte in der Hauptstadt-Region haben diese Prüfung nicht bestanden.“ Er regt einen Plan B an, der in einer zweiten Variante eine Streckenführung über Swinemünder Stadtgebiet vorsieht.

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