Lars Keucher war vor 26 Jahren Soldat, nun will er als Reservist dienen. Doch das Gesetz verbietet es. Für ihn ist das ein Fall von Bürokratie-Irrsinn.
Lars Keucher würde gern als Reservist für die Bundeswehr dienen. Diese kam auf ihn zu, allerdings gibt es Hürden.
Der russische Angriff auf die Ukraine hat das Klima in Deutschland nun radikal verändert. Aufrüstung ist kein Tabu mehr. Die Regierung pumpt 100 Milliarden Euro Sondervermögen in die Truppe, um die Armee wieder schlagkräftig zu machen. Vonseiten der Bundeswehr war das längst überfällig, darauf hatte auch Heeresinspekteur Alfons Mais hingewiesen, als er nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine davon sprach, dass das Heer „blank“ dastehe.
Der Berliner steht von seinem Stuhl auf und holt seine Marineuniform von 1994, die nach wie vor in seiner Garage hängt. Er sagt: „Ich wollte schon als kleiner Junge Soldat werden. Mein Vater war Berufssoldat bei der Nationalen Volksarmee.“Lars Keucher wäre ebenfalls zur NVA gegangen, die Wende zerschlug seine Pläne. 1993 meldete er sich bei der Bundeswehr. „Dort nahmen sie aber nur Anwärter, die schon eine Lehre gemacht hatten.
Er sei damals kein Einzelfall gewesen, andere Kameraden seien ebenso wegen Bagatellen entlassen worden, sagt Keucher. „Vielleicht wollten sie auch die Truppe reduzieren, meinen damaligen Stützpunkt in Rostock gibt es inzwischen auch nicht mehr“, mutmaßt er. „Ich habe damals niemanden geschadet, sondern nur mir selbst. Ich habe die Zeche gezahlt.“
Und doch, seine Entlassung ließ ihn nicht los, im Jahr 2000 bewarb er sich zweimal um Wiedereinstellung bei der Bundeswehr und meldete sich bei einer Tauchstation in einer Kaserne in Storkow. Dort hätte man ihn auch haben wollen. Doch das Personalmanagement der Bundeswehr sagte Nein. Ein Gesetz sei ein Gesetz und daran gebe es nichts zu rütteln, hieß es. 2002 gab Keucher auf. Und Ruhe.
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