An der rechtsextremen Gesinnung des Bundeswehroffiziers besteht kein Zweifel. Die Frage ist: Wollte er einen Terroranschlag begehen? seberb
Franco A. hinter Plexiglas. Er ist nicht geimpft und hat keinen aktuellen Genesenenstatus Foto: Boris Roessler/dpa/ picture allianceDaniel SchulzSebastian Erb 20.2.2022, 11:07 Uhr
Dabei hatte es lange so ausgesehen, als gäbe es in diesem Prozess keine Überraschungen mehr. Seit Mai 2021 steht der Bundeswehroffizier Franco A., 33 Jahre alt, vor Gericht, weil der Generalbundesanwalt ihm die „Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat“ vorwirft. Einen Terroranschlag also oder Attentate auf Personen aus der Politik und Zivilgesellschaft, die politisch links stehen, sich für Geflüchtete einsetzen.Im Februar 2017 wird Franco A.
Christoph Koller kann wie ein netter Onkel wirken, wenn er nickt und freundlich nachfragt, die runde Brille nimmt seinem kahlen Kopf das Massive. Aber seit Franco A.s rassistische und antisemitische Ansichten stärker zu Tage treten, ist es mit dieser Freundlichkeit vorbei.Antisemitische Äußerungen Franco A.´s Im September vergangenen Jahres antwortet A.
Aber A. hört nicht auf, zu diskutieren. Er sagt: „Ich bin kein Rassist, also kann ich kein Antisemit sein.“ A. bezeichnet die Antifa in einem Sprachmemo als SA, sagt aber auch, dass er den antifaschistischen Kampf unterstütze. Einmal lobt er die Berichterstattung der linken Tageszeitung Junge Welt, dann sagt er in einem Audio, Putin werde wie Hitler dargestellt – und schiebt nach: Hitler stehe über allen Dingen.
Über das Weltbild des Angeklagten hat der Prozess also reichlich Aufschluss gegeben, aber entscheidend für das Urteil ist, ob aus diesem Weltbild etwas folgte. Nämlich die Planung einer terroristischen Tat. Eine rechtsextreme Gesinnung allein ist kein Straftatbestand. Im Prozess gegen Franco A. werden wiederholt Audionachrichten vorgespielt und Notizen vorgelesen, die sich als Wille zur Vorbereitung einer solchen Tat deuten lassen. Da wären Notizen mit Namen wie Anetta Kahane, der Vorsitzenden der Amadeu-Antonio-Stiftung. In der Tiefgarage der Stiftung tauchte Franco A. im Sommer 2016 auch persönlich auf, machte Fotos und Skizzen. Angeblich, so behauptet er es im Gericht, wollte er nur reden.
Den Gedankengang des Richters könne er durchaus nachvollziehen, sagt Franco A.: „Man kann es so lesen.“ „Sie sagen immer, das sei alles metaphysisch oder theoretisch“, sagt Richter Koller zu Franco A.. Er findet die zeitliche Nähe zwischen dem mutmaßlichen Ausspähen der Stiftung und dem Waffentraining verdächtig.Franco A. antwortet: „Es gibt keinen Zusammenhang zwischen diesen Ereignissen. Das können sie mir jetzt glauben oder nicht.“
Im Chat senden Hannibal und ein paar andere angeblich geheime Informationen, die oft nichts weiter sind als mit Paranoia angereicherte Meldungen von islamistischen Schläfern auf dem Weg nach Europa. Für den Tag X bestimmen sie sichere Treffpunkte und Häuser, in die man sich zurückziehen will, so genannte „Pick-up-Points“ und „Safe Houses“. Zumindest einige der Männer wollen sich bewaffnen.
Da die Strafprozessordnung es erlaubt, befragt Franco A. nun auch selbst den Waffenhändler und versucht, ihn dazu zu kriegen, dass er sich anders erinnert. Aber der bleibt bei seiner Version und sagt: A. habe das Abzeichen sogar abgenommen und ihm geschenkt. Dann erzählt der Waffenhändler von einem Vorfall im Winter 2016. Für ein Treffen hatte er einen Raum in einem Schützenhaus organisiert und plötzlich sei die Frage aufgekommen, ob ihnen Soldaten am Tag X wohl Bundeswehrkasernen öffnen würden, um an Waffen und Munition zu kommen. „Daraufhin ist die Hälfte aufgestanden und raus gegangen“, sagt der Zeuge. „Die wollten damit nichts zu tun haben.“Das habe er nicht gesehen, sagt der Waffenhändler.
Australia Latest News, Australia Headlines
Similar News:You can also read news stories similar to this one that we have collected from other news sources.
Deutsche Biathleten bei Olympia 2022: Eine Flaute mit AnsageZwei Medaillen sind das neue Normal in deutschen Biathlon - das liegt nicht nur an der enteilten Weltspitze, sondern auch an Mängeln im eigenen System. Kommentar von saskiaaleythe
Read more »
Einmal Johnson & Johnson wird als Zweifach-Impfung anerkanntAuch einfach Geimpfte gelten als vollständig geimpft, wenn sie das Vakzin des US-Pharmaherstellers erhalten haben. Das hat das Verwaltungsgericht entschieden.
Read more »
Minneapolis - 16 Monate Haft für Ex-Polizistin nach Tod von Daunte Wright16 Monate Haft für Ex-Polizistin nach Tod von Daunte Wright. Weitere 8 Monate steht sie unter Aufsicht. Sie hatte gesagt, statt des Tasers irrtümlich ihre Pistole gezogen zu haben. Nach der Tötung des Afroamerikaners gab es massive Proteste. DaunteWright
Read more »
Gabriel Bach - Auschwitz-Komitee würdigt gestorbenen Ankläger des NS-Verbrechers Adolf Eichmann'Dass ein aus Deutschland stammender 34-jähriger, junger Jude Adolf Eichmann im Gerichtssaal als Ankläger gegenüberstand, war für die Überlebenden des Holocausta eine ungeheure Genugtuung.' Auschwitz-Komitee würdigt gestorbenen Juristen Gabriel Bach (94).
Read more »
Benzema fährt Bugatti mit Münchner Kennzeichen: Er selbst stellte das Auto mit Protz-Video vorFußballer und ihre Autos. Zum Bling-Bling-Lifestyle vieler Profis gehört eine anständige Protz-Karre, wie bei Karim Benzema.
Read more »