In vielen Gemeinden verschwinden die lokalen Lebensmittelgeschäfte. Ein Bremer Unternehmer will mit einem Genossenschaftsmodell gegensteuern: Er verspricht digitale Tante-Emma-Läden nach Kundenwunsch. (S+)
planen Standorteröffnungen erst ab einer Verkaufsfläche von 800 bis 1000 Quadratmetern. Das aber lohnt sich in kleinen Gemeinden kaum. Der Personalaufwand wäre schlicht zu hoch im Verhältnis zum Umsatz. Damit verschlechtert sich die Versorgungsqualität für alte und wenig mobile Menschen.
Mit seinem Modell versucht er, beides zu verbinden: Durch den zentralen Einkauf für den Onlinesupermarkt kann er preislich mithalten. Durch die kleinen Läden in den Dörfern zusätzliche Kunden gewinnen: Bisher existieren bundesweit sechs Tante-Enso-Filialen, die Hälfte davon in Norddeutschland. Bis Ende des Jahres plant Bausch rund 50 Neueröffnungen. 2030 sollen es schon tausend Filialen sein.
Ein »total schlüssiges Konzept« sei das, findet Joachim Stumpf, Geschäftsführer der BBE-Handelsberatung. Die Nahversorgung im ländlichen Raum sei ein großes Thema, Tante Enso passe genau in die Marktentwicklung: Die Verzahnung mit dem Onlineshop gewährleiste den Zugriff auf 20.000 Artikel. Zudem sei im ländlichen Raum das Thema Teilhaben, Mitgestaltung und Identifikation unglaublich wichtig. Das dürfe man nicht unterschätzen.