Die Einfuhr- und Produzentenpreise in Deutschland sinken derzeit wie seit Jahren und teils Jahrzehnten nicht. Das macht Hoffnung für die zu hohe Inflation.
Mark SchrörsVor allem Energieimporte nach Deutschland verbilligten sich im Juli deutlich.Importe verbilligen sich wie seit 1987 nichtDer Preisdruck auf den den Verbraucherpreisen vorgelagerten Stufen lässt in Deutschland weiter kräftig nach – was die Hoffnung nährt, dass auch die Inflationsrate in den nächsten Monaten weiter spürbar nachgeben wird.
Die Erzeugerpreise waren im Juli um 6,0% zum Vorjahresmonat gesunken – so stark wie seit dem Jahr 2009 nicht . „Der flotte Rückgang bei den Produzenten- und Einfuhrpreisen stimmt zuversichtlich, dass der Inflationsschub in den kommenden Monaten weiter abnimmt“, sagte Bastian Hepperle, Ökonom beim Bankhaus Hauck Aufhäuser Lampe. Da die deutsche Wirtschaft viele Vorprodukte und Rohstoffe aus dem Ausland bezieht, kommen sinkende Einfuhrpreise zeitlich verzögert auch bei der allgemeinen Inflation an.
Ausschlaggebend für den starken Rückgang im Juli war laut den Statistikern wie schon in den Vormonaten vor allem ein Basiseffekt durch die hohen Preissteigerungen im Vorjahr aufgrund des Kriegs in der Ukraine. Energieeinfuhren etwa waren nun um 47,4% billiger als im Juli 2022, aber 1,4% teurer als im Juni 2023. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im Juli 2023 um 3,1% niedriger als im Vorjahresmonat.
Auch gegenüber dem Vormonat fielen die Importpreise im Juli – um –0,6%. Auf Monatssicht hatten Ökonomen mit einer Stagnation gerechnet. „Der Inflationsschub von außen nimmt also deutlich ab“, sagte Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen. Auch er wertete das per se als Zeichen für einen weiteren Rückgang der Gesamtteuerung. Allerdings gebe es auch gegenläufige Entwicklungen wie den zunehmenden Lohndruck .
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