Regisseur und Puppenbauer Nikolaus Habjan schuf für Schuberts berühmten Liederzyklus eine Hauptfigur aus Pappmaché zur Stimme von Bassbariton Florian Boesch.
Dass er mal mit Puppen sein Geld verdient, stand für Nikolaus Habjan schon fest, als er kaum laufen konnte.
„Ich habe als kleines Kind im Marionettentheater in Salzburg ‚Die Zauberflöte‘ gesehen. Das war für mich ein Erweckungserlebnis“, sagt der geborene Grazer. Seither „habe ich meine Eltern drangsaliert, um bei jeder Gelegenheit Marionetten geschenkt zu bekommen“. Heute ist Habjan längst zum Puppenspiel-Star aufgestiegen, schuf etwa vielbeachtete Puppen-Doppelgängerinnen von Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek . In der Staatsoper darf er nun den Liederzyklus „Die schöne Müllerin“ von Franz Schubert als Regisseur und Puppenbauer auf die Bühne bringen.
„Die schöne Müllerin“ begleitet den Herrn der Puppen dabei schon seit einer „heftigen Schubert Phase“ in der „Zeit schwerster Pubertät“. Habjan verrät lachend: „Die erste Liebe ist immer unglücklich, das ist ein Grundgesetz.“ Sein Müller ist dabei ein charakterstark glotzender Pappmaché-Kopf mit funkelnden Glasaugen, der auf der Bühne sehr realistisch zum schmachtenden Wanderburschen wird. Die Stimme verleiht ihm Bassbariton Florian Boesch zur Musik der Gruppe Musicbanda Franui.Wie eindrucksvoll Nikolaus Habjans Puppen sind, bekam er übrigens schon von Elfriede Jelinek bescheinigt.
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