Der schwärzeste Tag in der Geschichte der Grindelbergbahn ist der 12. Juni 1904. Tausende verfolgen an diesem Tag ein Radrennen – es handelt sich um ein
sogenanntes Steherrennen: Dank des Windschattens der vorweg fahrenden Motorräder erreichen die Radsportler besonders hohe Geschwindigkeiten. Gefährlich hohe sogar! In einer Kurve passiert es dann: Ein Motorradfahrer verliert die Kontrolle über sein Gefährt. Es folgt eine Katastrophe.
Während Fahrer Heiny und sein Schrittmacher Kritschmann nur leicht verletzt sind, kommen einige Zuschauer ganz und gar nicht glimpflich davon. Eine Frau Knisch verliert ein Bein, der 15-jährige Willi Emme wird lebensgefährlich verletzt. Die Schuld an der Katastrophe geben die Richter später den Veranstaltern: Sie seien ihrer Sorgfaltspflicht nicht in ausreichender Weise nachgekommen.
Rund 80 herrliche Fotografien Wiesenhaverns sind erhalten: Sie zeigen das Geschehen auf und abseits der Rennbahn. Zu sehen sind Schiedsrichter in Cut und Zylinder, Radler am Start und zahllose Zuschauer, die sich mit Schirmen und Strohhüten gegen die Sommersonne schützen. Dank der Presse wurden aus den Rennfahrern Stars, ja Helden. Vorbei die Zeiten, als Amateure gegeneinander antraten und es gerade mal eine goldene Uhr oder silberne Aschenbecher als Preise für die Bestplatzierten gab. Jetzt gingen Profis an den Start, die gut von den hochdotierten Preisgeldern leben und sich ganz aufs Radfahren konzentrieren konnten.
Auf der Grindelbergbahn ließ sich aus nächster Nähe verfolgen, wie sich die Gunst des Publikums innerhalb weniger Jahre von den Amateuren ab- und den Profis zuwandte. Immer beliebter wurden lange Steherrennen, die ein höheres Tempo versprachen. Besonders populär wurden Radrennen, bei denen Motorräder knatternd als Schrittmacher vorwegfuhren. Die Gefahr, die von diesen Maschinen ausging, wurde lange unterschätzt.
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