Der sechste Tag des Kriegstagebuchs von Oxana Matiychuk: Hilfe für Kinder aus dem eingeschlossenen Mariupol, Warten auf Nachrichten und Galgenhumor als Waffe. UkrainischesTagebuch
Den Vormittag am 5. März verbringe ich im Büro, der Laptop ist meine Hauptwaffe in diesem Krieg. Nach einer Woche sind mehr als 45 000 Euro Spenden auf dem Konto unserer Partnerinstitution, des IKGS,Südosteuropas an der LMU München, eingegangen.
Es tut gut, feststellen zu können: Wir drei sind nicht nur im Frieden ein eingespieltes Team, wir ticken auch im Krieg gleich. Selbstverständlich ist das nicht. In Suceava kümmert sich der Prorektor der Universität persönlich um die Logistik.Mein Doktorvater ruft an, er habe"eine fast absurde Frage in dieser Zeit". Sein Sohn und seine Familie konnten Charkiw nun doch verlassen und sind auf dem Weg nach Tscherniwzi.
Sie passieren die Grenze zu Fuß, die Männer und ich fahren zurück. Allgemeine Mobilmachung bedeutet, dass Männer zwischen 18 und 60 das Land nicht verlassen dürfen, es sei denn, sie haben ein einschlägiges ärztliches Attest. Am Abend sitzen wir sogar kurz alle zusammen - mit der Familie meiner Schwester, die nebenan wohnt.
Ein Anruf durchkreuzt meinen Plan eines durchdachten Schreibens ohne Eile. Eine Gruppe Kinder aus Mariupol, 40 Personen, konnte aus der belagerten Stadt gerettet werden. Sie werden morgen Mittag in Tscherniwzi sein, dann geht es weiter nach Rumänien. Hier wollen sie eine Pause einlegen, eine Freikirche stellt Essen zur Verfügung, und mit einer öffentlichen Badeanstalt wurde vereinbart, dass die Kinder dort duschen können.
Mariupol, eine Hafenstadt mit 400 000 Einwohnern, die die russischen"Befreier" 2014 schon mal dorthin geschickt habe, wohin das"russische Kriegsschiff" am ersten Kriegstag durch die Verteidiger der Schlangeninsel geschickt wurde, ist seit sechs Tagen eingeschlossen. Diese Taktik soll wohl die"Entnazifizierung der Ukraine" an mehreren Orten beschleunigen.
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