Die Präsenz der Wagner-Gruppe ist ein gutes Zusatz-Argument, die Ausbildungs-Mission in Mali zu beenden. Gründe hätte es schon zuvor genug gegeben. Ein Kommentar von unserer Korrespondentin inwestafrika.
Bundeswehrsoldaten in Mali: Heckler-und-Koch-Maschinengewehr und Mars-Riegel Foto: Jörg Böthling/imago
Dass die Ausbildungsmission der Europäischen Union für Mali aufgrund der Präsenz der russischen Söldnertruppe Wagner gestoppt wird, ist nachvollziehbar. Seit Wochen existieren parallel zwei Ausbildungssysteme mit unterschiedlichen Werten: Wagner soll selbst in Timbuktu Angehörige der malischen Streitkräfte ausbilden.
Die Wagner-Präsenz bietet jedoch auch ein gutes Argument, um eine erfolglose Mission nach neun Jahren endlich zu beenden. Schon lange vor der Machtübernahme durch das Militär im August 2020 haben Expert*innen von großen Schwierigkeiten berichtet. Ausbilder*innen, von denen kaum jemand Französisch spricht, waren nicht lange genug vor Ort, um ein Vertrauensverhältnis zu etablieren.
Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie groß das Interesse des Staates je war. Wenn es keine Transparenz in Sachen Truppenstärke gibt und die Armeeangehörigen nicht einmal für die Teilnahme an Lehrgängen ausgerüstet sind, zeugt das eher von Desinteresse. Doch statt deutlicher Worte ließ die EU die Dinge weiterlaufen.
Der Wagner-Deal, der im September bekannt wurde, hat Europa in höchstem Maße verärgert. Er hat gezeigt, dass die Junta ihren eigenen Weg einschlägt und sich beispielsweise wenig um die alte Kolonialmacht Frankreich schert. Es war aber auch ein Weckruf: Die Situation in Mali interessierte nur, um damit Ängste bezüglich einer neuen Migrationswelle zu schüren.
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