Berlins Markthallen sind Treffpunkt und Gourmettempel zugleich – wir blicken auf die Geschichte der beliebten Hauptstadt-Treffpunkte. Berlin markthalle9
Auf dem Wochenmarkt habe der Stadtmensch die „Gelegenheit zu regelmäßigem, möglichst wohlfeilem Erwerb von Lebensmitteln in unmittelbarem Verkehr mit den Produzenten der Umgebung“, schreibt August Lindemann, Architekt, Königlicher Baurat und Stadtbauinspektor, im Jahr 1899 in seinem Buch „Die Markthallen Berlins“. Auf den Märkten stelle sich das wohlige Gefühl ein, von Vertrauenspersonen zu kaufen, nicht von unbekannten Händlern.
So hielt es die Doppelstadt Berlin/Cölln seit dem 14. Jahrhundert, anfangs auf dem Molkenmarkt, auf dem Neuen Markt vor der Marienkirche und dem Spittelmarkt. Nach dem Willen von Obrigkeit und Volk sollte das so bleiben, „um die Einmischung dritter Personen in den Handel zwischen Bürger und Bauer“ zu unterbinden.
Stadtbauinspektor August Lindemann führte das Beharren auf der kleinteiligen, ineffizienten Direktvermarktung immer wieder auf das Misstrauen gegen den profitgierigen Zwischenhandel zurück. Den hatte es immer schon gegeben, und vor allem in Zeiten allgemeiner Teuerung sah das Volk darin den „alleinigen Urheber aller Noth“.
Diese Großeinkäufer durften sich nur in den letzten beiden Marktstunden auf den Wochenmärkten eindecken, wenn sich die Privatkunden bereits versorgt hatten. Polizeibeamte kontrollierten bereits frühmorgens die Straßen vor den Stadttoren, um die Begegnung von Händlern und Bauern zu verhindern.
Derweil drehte sich die Welt immer schneller. 1871 wurde Berlin Reichshauptstadt und zählte 800.000 Bewohner, fast fünfmal so viele wie zum Ende der Befreiungskriege gegen Napoleon. Preußen hatte eine Welle von Reformen durchlaufen: die Emanzipation der Juden, die Abschaffung der Leibeigenschaft, die Einführung der Gewerbefreiheit und die städtische Selbstverwaltung.
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