Kommentar: Ein Nein mit Konsequenzen
Erding wird seine Schulen und Kindergärten nicht mit zusätzlichen Lüftungen ausstatten. Damit bleibt die Stadt – anders als der Landkreis – bei ihrem eher zögerlichen Abwehrkampf gegen das Corona-Virus. Bekanntlich war schon die Anschaffung der mobilen Filter nicht unumstritten. Anders als vor ein, zwei Jahren ist das – auch vor dem Hintergrund einer Investition im zweistelligen Millionenbereich – eine vertretbare Entscheidung.
Erstens ist die Impfquote auch bei Kindern mittlerweile recht hoch, zweitens ist die Durchseuchung weit fortgeschritten, und drittens sollte sich die Einsicht durchgesetzt haben, dass die Jungen eben keine Virenschleudern sind. Insgesamt hat die Pandemie einen Punkt erreicht, an dem dank der Impfungen, die besonders vulnerablen Gruppen, vor allem die Alten, nicht mehr so intensiv geschützt werden müssen. Covid-19 ist Teil unseres Alltags geworden.
Die Entscheidung der Stadt muss aber auch die Konsequenz haben, dass Schulen und Kindergärten ohne Wenn und Aber nicht mehr geschlossen werden dürfen, selbst wenn etwa im Herbst die Folgen wieder gravierender werden, sprich das Gesundheitssystem erneut stärker belastet wird. Zu Recht verweist OB Max Gotz auf die Eigenverantwortung von Schülern und Lehrern. Das gilt genauso aber auch für die Gesellschaft insgesamt. Corona ist endemisch – und damit zu einer individuellen Angelegenheit geworden.
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