Ecuador hat als erstes Land weltweit in einem Referendum entschieden, Ölbohrungen aus Umweltgründen vorzeitig zu beenden. Für Umweltschützer ist der Förderstopp im Yasuní-Nationalpark ein „historischer Sieg“. Doch ganz aus der Ölförderung auszusteigen, kann das Land sich kaum leisten.
Mehr als 5,2 Millionen Menschen stimmten am Sonntag vorletzter Woche in Ecuador dafür, Rohölbohrungen im ITT-Block 43 des Yasuní Nationalparks in der Amazonasregion zu stoppen. Das Referendum fand parallel zu den Präsidentschaftswahlen statt und hat weitreichende Folgen. Sein Ergebnis ist bindend, unabhängig davon, wer die Regierung des Landes führt.
Umweltorganisationen weltweit werten das Ergebnis als Erfolg für Klima und Biodiversität. Erstmalig zwingt ein Referendum eine Regierung, Öl im Boden zu lassen und fossile Infrastruktur zurückzubauen. In der Region leben isolierte indigene Völker. Die Artenvielfalt dort ist hoch. Zugleich sind die ITT-Ölfelder schon lange Schauplatz des globalen Konflikts zwischen Energiekonzernen und Klimaschützern.
• Vorgesehen ist ein Rückbau der Ölinfrastruktur in rund 1,5 Jahren. Doch laut Petroecuador wird die Demontage der 12 Ölplattformen und 230 aktiven Bohrlöcher mindestens fünf Jahre dauern. Die Schätzung der Zentralbank verdeutlicht die starke wirtschaftliche Abhängigkeit vom Öl. Obwohl sich nur rund zwei Prozent der Amazonasfläche in Ecuador befinden, ist das Land der größte Ölförderer der Region: Im Jahr 2021 kamen 93 Prozent des Öls aus dem Amazonasbecken aus Ecuador. Die Ölexporte machen zwischen sechs und zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts und mehr als 20 Prozent der Staatseinnahmen aus.
Auch Umweltorganisationen begrüßen das Ergebnis der Abstimmung: „Wir freuen uns sehr“, sagt Pedro Bermeo, Sprecher der Pro-Referendums-Initiative YASunidos, zu Table.Media. Das Referendum zeige klar, dass es für den Stopp der Ölförderung eine größere Einigkeit gebe als für einen Präsidentschaftskandidaten.
• 2013 wurden die Lizenzen zur Förderung des ITT-Öls vergeben. Umweltschützer und -aktivistinnen sammelten bis 2014 mehr als 750.000 Unterschriften gegen die Bohrungen. Dennoch begann 2016 die Ölförderung in dem Gebiet.
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