Über die Vogelwelt rund um den Münchner Flughafen ist ein Schlagabtausch zwischen der Betreibergesellschaft und dem Vogelexperten Christian Magerl entstanden. Ist der Airport Vogel-Biotop oder Vogelscheuche? An der Uferschnepfe scheiden sich die Geister.
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Vor Kurzem hatte der Münchner Flughafen in einer Pressemitteilung als Erfolg gefeiert, dass die Uferschnepfe am Flughafen einen"Landeplatz und Lebensraum" gefunden habe. Ein Uferschnepfen-Brutpaar habe im vergangenen Jahr auf den Flughafenwiesen, die Teil des Vogelschutzgebietes"Nördliches Erdinger Moos" sind, erfolgreich gebrütet, hieß es in der Mitteilung.
Für ihn sei das keine Erfolgsmeldung, lautete dazu der Kommentar von Christian Magerl. Denn ob die Uferschnepfe auch in diesem Jahr erfolgreich gebrütet habe, sei ungewiss - genauso, ob sie tatsächlich auf dem Flughafengelände heimisch geworden sei. Nur wenige Arten würden sich dort wohlfühlen und mit den Bedingungen zurechtkommen. Insgesamt aber seien durch den Flughafenbau viele Arten verloren gegangen - oder ihr Bestand zumindest stark zurückgegangen.
Ähnlich beim Kiebitz: hier spreche die FMG von aktuell über 100 Brutpaaren - und feiere das als Erfolg. Bei der Kartierung der FMG 2015 auf den Flughafenwiesen aber wurden noch 165 Paare gezählt. Letztendlich bedeute das einen Rückgang von fast einem Drittel. Eigentlich gelte in einem EU-Vogelschutzgebiet aber ein Verschlechterungsverbot,"da müssten doch die Alarmglocken schrillen", sagt Magerl.
Und die Uferschnepfe? Die FMG sei clever: Flügge - wie die FMG geschrieben habe - müsste der Nachwuchs derzeit zwar tatsächlich noch nicht sein, aber Jungvögel müssten natürlich bereits im Nest sitzen. Auch die Altvögel, die einen sehr auffälligen Balzflug haben, seien eigentlich nicht zu übersehen - auch diese seien aber nicht belegt. Ob der bedrohte Vogel dort tatsächlich heimisch wurde, wisse man also noch immer nicht.
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