Mit sechs Jahren entdeckte unsere Autorin ihre Liebe zum Fußball. Damals war es Frauen noch verboten, im Verein zu kicken.
Ich fahre dieses Jahr früher aus dem Urlaub zurück als mein Liebster, weil ich die Fußballeuropameisterschaft der Frauen sehen will. Zum Auftaktspiel des deutschen Teams gegen Dänemark bin ich wieder in Hamburg, denn auf der griechischen Insel Chios, wo wir gerade sind, interessiert sich niemand für das Turnier. Vermutlich nicht mal der Besitzer unserer Lieblingsbar, der im vergangenen Jahr die Partien der Männer-EM mit Beamer projizierte.
Der Zauber von Wembley Das alles hätte ich mir nicht träumen lassen, als ich mich vor 56 Jahren in diesen Sport verliebte, 1966 beim Weltmeisterschaftsfinale England gegen Deutschland in Wembley. Ich war sechs und sah das Spiel zusammen mit meinen Eltern am Schwarz-Weiß-Fernseher im Wohnzimmer. Keine Sorge um die Beine Solche ideologischen Sätze, verkauft als Wissenschaft, waren seinerzeit Mainstream. Als sich 1970 andeutete, dass der DFB das Fußballverbot für Frauen aufheben würde, lud ZDF-Moderator Wim Thoelke Fußballerinnen ins „Aktuelle Sportstudio“. Thoelke in Anzug und Krawatte mit Einstecktüchlein, die Frauen in Trikots, Stutzen und kurzer Hose.
Das erste offizielle Länderspiel der Frauen, gegen das Team der Schweiz, war da noch nicht gespielt. Es fand 1982 unter Ausschluss der TV-Öffentlichkeit statt. Erst bei der Europameisterschaft 1989 übertrug die ARD erstmals ein Spiel der Nationalelf im Fernsehen – das Halbfinale Deutschland gegen Italien, die deutschen Spielerinnen gewannen im Elfmeterschießen. Das Finale wurde dann nicht mehr gezeigt.
Als zweifelhafter Höhepunkt blieb mir dieses Turnier dennoch in Erinnerung: Nike präsentierte Mittelfeldstar Lira Bajramaj mit dem Spruch: „Wer scharf aussieht, schießt auch schärfer.“ Der Spiegel porträtierte Kim Kulig als „Lockenwunder“, „modisch gekleidet und stets geschminkt“, durch die WM in den Rang von „Germany’s Next Topmodel“ befördert.
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