Daniel D. hat bereits zugegeben, Liselotte S. erstochen zu haben. Einen Monat lag ihre Leiche in einer Kiste – ehe er und seine Mutter festgenommen wurden. Heute sagte vor Gericht unter anderem ein Freund des mutmaßlichen Täters aus.
Den Satz, der den Prozesstag am Saarbrücker Landgericht zusammenfasst, wiederholt ein Zeuge mehrfach: „Es war total obskur.“ Sechs Zeugen sagen aus, eine Gerichtsmedizinerin – und immer wieder gibt es am Mittwoch Einlassungen der Angeklagten zu hören: von Mutter und Sohn; von Sybille und Daniel D..Bereits vergangene Woche hat Daniel D. zugegeben, am 1. Oktober Liselotte S. in einem Miethaus im französischen Hargarten-aux-Mines erstochen zu haben.
Auf die Frage von Richter Andreas Lauer, ob er Liselotte getötet habe, antwortet Daniel D. vergangene Woche: „Nicht bewusst. Es ist aber zum Eklat gekommen.“ Er könne sich an vieles nicht mehr erinnern. Nur noch daran, dass sie die Leiche in einer Kiste verstaut haben, die sie in den ersten Stock gestellt haben. Einen Monat lang ist sie dort versteckt, ehe die Polizei die beiden festnimmt – und die Leiche findet.Laut Staatsanwaltschaft habe Daniel D.
Am Mittwoch hat nun der Vermieter des Hauses in Hargarten ausgesagt. Er berichtet, dass der Sohn das Haus angemietet habe, die 830 Euro Miete habe er in Bar bezahlt – immer im Voraus. Auch hätten drei teure BMW vor der Tür gestanden, dazu ein „neuer Campingwagen. Ich hatte nicht den Eindruck, dass sie finanzielle Probleme hatten“, erklärt der 72-jährige Franzose. Sie hätten ja auch das Haus der Mutter verkauft. Auch habe Daniel D.
„Die Mutter“, sagt er aus, habe oft wochenlang bei „der Cousine in Heusweiler gelebt“, sie sei nicht oft in Hargarten gewesen. Es sei gar ein Umzug der Mutter nach Heusweiler geplant gewesen, habe ihm Daniel erzählt. Der sollte während des Urlaubs der Mutter mit der Cousine erledigt werden. Er selbst habe bereits früher Daniel geholfen, Möbel nach Heusweiler zu fahren. Daniel habe ihm auch berichtet, dass sein Verhältnis zur Mutter ein schlechtes sei.
Ein ehemaliger Freund des Angeklagten sagt am Mittwoch aus, dass Daniel D. gerne einen solventen Eindruck hinterließ. Als er dennoch mal 10 000 Euro gebraucht hätte, und mit ihm darüber gesprochen habe, habe „ich ihm die unbürokratisch geliehen“, sagt der Zeuge. Und habe sie nie mehr gesehen. Er habe irgendwann den Kontakt abgebrochen, nicht wegen des Geldes, hauptsächlich, weil Daniel D. ins Verschwörungstheorien-Milieu abgerutscht sei.
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