Die Nachwuchsreform im Deutschen Fußball sorgt weiter für Diskussionen. Für den DFB-Vizepräsident Hans-Joachim Watzke ist diese nicht nachvollziehbar.
DFB-Vizepräsident Hans-Joachim Watzke hat die vom Deutschen Fußball-Bund geplanten Reformen im Nachwuchsbereich scharf kritisiert.
„Unfassbar und für mich nicht nachvollziehbar“, sagte der 64-Jährige, der in Personalunion auch Aufsichtsratschef der Deutschen Fußball Liga und Geschäftsführer von Borussia Dortmund ist DUP Unternehmertag in Essen. Watzke kündigte eine Reform der Reform an: „Das haben wir gerade beschlossen.“ Der DFB hatte Ende August Hannes Wolf als neuen für den Nachwuchs zuständigen Direktor vorgestellt. Der 42-Jährige hatte die Nachwuchsreform ausführlich erläutert und verteidigt. Zuletzt war die Umstrukturierung der Nachwuchs-Wettbewerbe und die Abschaffung der bisherigen A- und B-Junioren-Bundesligen beschlossen worden. Kernpunkt der Kritik ist immer wieder, dass es angeblich nicht mehr ums Gewinnen und Verlieren geht.
„Wenn du als Sechs-, Acht- oder Neunjähriger nie das Gefühl hast, was es ist, zu verlieren, dann wirst du auch nie die große Kraft finden, um auch mal zu gewinnen“, sagte Watzke. „Wenn wir Angst haben, dass ein Achtjähriger komplett aus dem Lebensgleichgewicht geworfen wird, weil er mal 5:0 mit seiner Mannschaft verliert, dann sagt das auch sehr viel über die deutsche Gesellschaft aus.“Ab 2024 sollen neue Spielformen etabliert werden.
Watzke kritisierte, es gebe „im DFB und in der Gesamtgesellschaft viele Leute, die sagen: Wir müssen weniger Leistungsdruck und Stress am Arbeitsplatz und lieber ein bisschen mehr Home-Office haben. Wir müssen alle fröhlich und friedlich sein und uns alle gut vertragen und am Ende gucken, dass wir noch einen finden, der das Ganze bezahlt.“ Das gelte auch schon im Nachwuchsfußball, meinte der Funktionär. „Das darfst du nicht unterschätzen.
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