Der Białowieża-Wald an der polnischen Ostgrenze ist Heimat für Bisons und Wildpferde. Jetzt errichtet die Regierung dort eine Mauer, um Flüchtlinge fernzuhalten. chrjkb
SACHAREWO taz | Rund 10.000 Jahre seit der letzten Eiszeit blieb der Białowieża-Wald, wie er war: Bäume wuchsen, starben ab, neue kamen nach. Gerodet wurde nie. Die Massen an Totholz haben eine einzigartige Vielfalt von 12.000 Tierarten ermöglicht. Nirgendwo in Europas Flachland gibt es heute noch einen Urwald wie hier, auf beiden Seiten der Grenze von Polen und Belarus. In Polen ist der Białowieża-Wald vom EU-Recht streng geschützt, als so genanntes Natura 2000-Gebiet.
Der Wald liegt in der „Emergency Zone“, einem Sperrgebiet, das die Regierung im September eingerichtet hatte, um Hilfsorganisationen und Beobachter:innen von den ankommenden Flüchtlingen fernzuhalten. Der Wald war eine Attraktion, zog Naturliebhaber:innen an, bevor er Sperrgebiet wurde. Viele in der Region sorgen sich um seinen Erhalt. „Wenn die Mauer wirklich gebaut wird, hätte das immense Auswirkungen“, sagt Wappa. „Ich würde keinen Urlaub in der Nähe eines Zauns machen. In Berlin gab es eine Mauer, jeder wollte sie niederreißen, jetzt soll hier eine neue entstehen.
Am 31. Januar ging bei der EU-Kommission ein Brief ein, den über 700 Wildbiolog:innen, Forst- und Umweltwissenschaftler:innen, darunter zahlreiche Lehrstuhlinhaber:innen unterzeichnet hatten. „Wir fordern die Europäische Kommission auf, alle möglichen Maßnahmen zu ergreifen, um den Bau der Mauer entlang der Grenze zwischen Polen und Weißrussland sofort zu stoppen“, steht darin.
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