F1 History: ONS Förderung – Schumacher, Frentzen, Müller
Ungläubiges Staunen unter den anwesenden Journalisten – die sonst so unbewegliche und damals oft als bürokratisch verrufene Oberste Nationale Sportkommission ONS stellte ein revolutionäres Projekt vor. Weil man in den Startfeldern der Formel 1 deutsche Piloten schon länger vergeblich suchte, wurde die «ONS Formel 3-Nachwuchsförderung» ins Leben gerufen.
Dazu wurde im Oktober 1988 eine zweitägige Sichtung mit mehreren Jung-Talenten am Nürburgring angesetzt. Michael Schumacher , Heinz-Harald Frentzen , Jörg Müller und Marco Werner hatten eine Einladung erhalten. Werner wurde wegen «eines unsportlichen Vorfalls» kurz zuvor in Spa kurzfristig vom ONS-Präsidenten persönlich wieder ausgeladen.
Erst bohrende Nachfragen zum Thema «sonstige bestehende Verpflichtungen» förderten dann noch eine im Raum stehende Ablösesumme von 50.000 D-Mark bei Schumis bisherigem Eufra-Team zu Tage. Es wurde eine Traum-Saison 1989 für beide Kandidaten. Wechselweise Siege, grandiose Gala-Vorstellungen und kaum Ausfälle. Wie schon bei der Sichtung am Ring schlossen die beiden ONS-Schützlinge auch die F3 DM-Saison 1989 punktgleich ab und verpassten den Titelgewinn nur um einen Zähler gegen Marko-Schützling Karl Wendlinger im Ralt-Alfa.
Dafür erhielt 1991 endlich auch der wilde Formel Ford-Jüngling und Opel-Lotus-Champion Jörg Müller seine Chance. Im Team von Malte Bongers startete er in einem Reynard-VW. Er war schnell, manchmal zu schnell.
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