Igorts Berichte aus der Ukraine: 'Im Krieg werden Menschen zu Zombies'
Als Ausgangspunkt nennt Igort ein dem sowjetischen Diktator Josef Stalin zugeschriebenes Zitat : "Der Tod eines einzelnen Mannes ist eine Tragödie, aber der Tod von Millionen nur eine Statistik." In seinem Buch geht es um die Tragödie, um einzelne Menschen.
Leidvolle Geschichten reihen sich aneinander, manche sind ein Kapitel lang, andere nur einen Absatz. Einem Tagebuch gleich variiert Igort seine Herangehensweise, setzt mal mehr auf Text, mal mehr auf Bilder, in denen düstere Rot- und Brauntöne dominieren, nächtliches Blau und tiefes Schwarz - Lichtblicke gibt es hier nicht. Dazwischen streut Igort Rückblicke ein, etwa auf den Holodomor, eine von Stalin herbeigeführte Hungersnot, ein Völkermord an Ukrainern.
"Mir war es wichtig, auch die Widersprüche darzustellen, die Komplexität der Situation", erklärt Igort. "Ich versuche auch, die Geschichten der russischen Soldaten zu erzählen, um zu zeigen, wie Krieg den Alltag deformieren kann. Auch das Leben eines russischen Soldaten, eines Folterers, wird durch die Gewalt zerstört."Butscha - der Kiewer Vorort steht für die russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine.
Schon als er vor mehr als zehn Jahren in der Ukraine lebte, ist Igort angesichts der politischen Verhältnisse in Russland in einen Zwiespalt geraten, der sich mit den jetzigen Gräueltaten in der Ukraine verstärkt hat: "Die russische Kultur ist ein wichtiger Teil meines Lebens. Ich hatte das Gefühl, dass ich Russland hasse, während ich seine Kultur liebe", sagt er.
"Dieser Krieg ist dumm", sagt Igort, er werde die Ukraine und Russland für ein Jahrhundert, vielleicht für Jahrhunderte spalten. "Politisch ist es eine totale Niederlage für Russland. Es hat das Gegenteil von dem erreicht, was es eigentlich wollte." Die ukrainischen Menschen würden Russland diesen Krieg nicht verzeihen.
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