Seit 20 Jahren gehört „Ju-on: The Grudge“ zum Gruselkanon. Dessen weibliche, langhaarige Geister haben in Japan eine lange Kulturgeschichte.
Kayako aus „Ju-on: The Grudge“ ist ein Onryō, ein sich für patriarchale Gewalt rächender Geist Foto: Imago
Die anhaltende Faszination für Filme wie „Ju-on“ und „Ringu“ lässt sich auf eine Gemeinsamkeit zurückführen: das „dead wet girl“, ein vorher nie dagewesenes, markerschütterndes Filmmonster. Die „toten nassen Mädchen“ der Filme erkennt man leicht: Sie haben lange schwarze Haare vor dem Gesicht, sie tragen ein weißes Nachthemd. Und sie töten.
Nachdem die beiden Filme beim japanischen Publikum sehr gut ankamen, folgten bald US-amerikanische Adaptionen, und die „dead wet girls“ zogen auch westliche Zuschauer:innen in ihren Bann. Was viele westliche Fans aber nicht wissen: Geister wie Sadako und Kayako gibt es in Japan schon lange. Die Regisseure Hideo Nakata und Takashi Shimizu haben die Idee aus der japanischen Folklore.
Rache für patriarchale Verbrechen an Frauen Die „dead wet girls“ aus den Kultfilmen haben ähnliche Vorgeschichten wie ihre Vorgängerinnen Oiwa und Okiku: Sadako wurde von ihrem Adoptivvater in einen Brunnen geworfen, wo sie kläglich verendete. Seitdem klettert sie raus, um zu töten. Kayako tötet im eigenen Haus, weil ihr eifersüchtiger Ehemann sie und den gemeinsamen Sohn dort ermordet hat. Onryō sind nicht grundlos böse. Sie rächen sich.
Im schauerlichen Aussehen der Onryō manifestiert sich männliche Angst visuell. Lange Haare, blasse Haut: Eigentliche Schönheitsideale sind alptraumhaft überzeichnet. Das Patriarchat wird zur Rechenschaft gezogen, seine Opfer richten seine Gewalt auf es zurück.
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