Drei Monate nach seiner Verhaftung sagt Kolumbiens wichtigster Drogenboss endlich aus. Dann werden die Mitschnitte gestohlen. FrauWoj
BERLIN taz | Einst galt Dairo Antonio Úsuga alias „Otoniel“ als „am meisten gefürchteter Drogenboss der Welt“. Im Oktober letzten Jahres wurde er verhaftet – und jetzt spricht er mit Kolumbiens Wahrheitskommission, die in Umsetzung des Friedensabkommens von 2016 Verbrechen im Krieg zwischen Armee und Guerilla aufklären soll. Das wird offenbar vielen gefährlich.
Der jahrzehntelange Krieg wurde auch durch das Geld des Drogenhandels befeuert, und viele verdienten daran. Dairo Antonio Úsuga mischte 35 Jahre als Mitglied verschiedener bewaffneter illegaler Gruppen mit – zuletzt als Chef des berüchtigten Golf Clans. Er dürfte wissen, wie Politikerinnen, Mitglieder der Sicherheitskräfte und Drogenwelt zusammenarbeiteten oder dies bis heute tun.