Kaum ein anderes touristisches Ziel ist vom Klimawandel so betroffen wie die Malediven. Mit nachhaltigen Projekten soll nun etwas für die eigene Zukunft getan werden. Aufforstung ist dabei eine Lösung – sogar unter Wasser.
Hier kann man die Seele baumeln lassen. Die Malediven waren bisher als Faulenzer-Paradies bekannt. Nun können Touristen aber auch in Sachen Nachhaltigkeit aktiv werden und mit anpacken.Fast hätte es eine Kollision auf der linken Spur gegeben. Zum Glück konnte der Trompetenfisch dem von rechts überholenden Papageienfisch in letzter Sekunde noch ausweichen. Aber Achtung: Von hinten rasen schon wieder aufgeregt ein paar Cousinen von Dorie an.
Auf der Riff-Autobahn ist gerade „rush hour“. Man weiß kaum, wo man zuerst hinschauen soll. Also erst einmal auftauchen und die Lage von der ruhigen Wasseroberfläche aus beobachten. „Ich bin so glücklich, dass sich das Riff wieder so gut erholt hat und wir schon erste positive Ergebnisse sehen“, erklärt Mariyam Thuhufaa, von allen hier auf der Insel nur „Thuhu“ genannt.
Hier im Noonu Atoll im Nordosten der Malediven wird auf Dhigurah einiges getan, um die Korallen wieder in ihre Komfortzone zu bringen – sogar in Handarbeit: Thuhu steckt den Kopf wieder in den Indischen Ozean und deutet unter Wasser auf einige Metallbögen, „ihre“ Korallengärtnerei. Hier forstet sie gemeinsam mit ihrem Team das Riff auf, sammelt kleine, abgefallene Korallenzweige auf und befestigt sie unter Wasser an den Metallgestellen.
Die Korallenriffe schützen die kleinen Inselchen der Malediven gegen Strömung und Wellen. Gäbe es sie nicht mehr, würden die flachen Inseln einfach im Meer versinken. Das Thema Nachhaltigkeit ist damit inzwischen auch auf den Malediven angekommen. Meeresbiologin Tuhu taucht fast jeden Tag am Hausriff und macht Visite bei den Korallen.
Einige Inseln weiter wird das Gärtnern sogar mit einer reichen Ernte belohnt. Ahmed Zaid deutet auf einen Korb mit frisch geernteten Papayas, Drachenfrüchten und Bananen – der Obstteller für die Hotelgäste zum Frühstück wäre schonmal komplett. Der Gärtner arbeitet seit vier Jahren für die Siyam Resorts und bewirtschaftet eine der drei Farm-Inseln, auf denen Gemüse und Obst für die Hotelküchen angebaut werden.
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