Max Beckmann malte „Geburt“ 1937 im Amsterdamer Exil. Jetzt kann man das Werk in Berlin sehen
Der gebürtige Leipziger, in seiner Malerei bereits früh der „Aktualität der Mythen“ zugetan , malte hier eine besondere Geburt. Es war seine Version von der Ankunft des Messias und insofern so gar kein Weihnachtsmärchen. In dieser unheilig-heiligen Szene spiegelt sich seine „Religion des Trotzes gegen Gott“. Schon 1919, ein Jahr nach Ende des Ersten Weltkriegs, hatte Beckmann erklärt: „Mit der Demut vor Gott ist es vorbei.
Max Beckmanns Rekord-„Selbstbildnis gelb-rosa“, 1943, erzielte am 1. Dezember im Berliner Auktionshaus Grisebach über 20 Millionen Euro.Es ist bezeichnend, dass dieser Maler, dessen Lebenswerk aus so vielen Selbstporträts bestand, sich in diesem Exilmotiv und auch in dem im Jahr darauf folgenden Pendantgemälde „Tod“ selbst als Mediziner darstellt. So, als behandele er die pathologischen Symptome der Gesellschaft.
Warum malte er 1937 das Gesicht des neuen Erdenbürgers so seltsam greisenhaft? Der Mann mit weißer Schürze und Kappe ist Pfleger oder Arzt. Dennoch ist das unverkennbar ein Selbstporträt. Und zugleich eine Erinnerung daran, dass der Maler im Gemetzel des Ersten Weltkriegs an der Ost- und Westfront als Sanitäter diente. In den Wohnwagen mit dem beginnenden Leben dringt Düsternis.
Beckmann wurde Professor. Erst an der Washington-Universität Saint Louis und 1949 an der New Yorker Brooklyn Museum Art School. Freunden in Deutschland und seinem Sohn Peter aus erster Ehe war es noch während des Krieges gelungen, wichtige Gemälde und Grafiken bei Kunstverhökerungen der Nazis aufzukaufen und ihm zu schicken.
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