Der „Alkoholatlas 2022“ des Deutschen Krebsforschungszentrums listet auch Kranken- und Sterbefälle durch Alkoholkonsum im Saarland auf.
„Mehr als 18 000 Erwachsene im Saarland sind alkoholabhängig, mehr als 800 Krebstote pro Jahr sind direkt auf Alkohol zurückzuführen“, sagt Sanitätsrat Dr. Josef Mischo, der Präsident der Ärztekammer Saarland. Er bezieht sich auf den gerade vorgestellte „Alkoholatlas 2022“ des Deutschen Krebsforschungszentrums. Darin sind auch die saarländischen Zahlen zum Alkoholkonsum und damit verbundene Erkrankungen enthalten.
Im Jahr 2020 kamen im Saarland 5670 Männer und 2070 Frauen mit ausschließlich durch Alkohol bedingten Erkrankungen ins Krankenhaus. Der Alkoholatlas besagt zudem, dass 2020 im Saarland bei 1130 Jungen und 860 Mädchen im Alter von jeweils unter 18 Jahren die Krankenhaus-Diagnose „psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol“ gestellt wurde.
Bei den über 18 Jahre alten Männern im Saarland erhielten 5230 im Krankenhaus die Diagnose „psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol“, von den Frauen waren 1820 betroffen. Zudem wurde bei 1370 Männern und bei 820 Frauen das „Abhängigkeitssyndrom“ festgestellt. Im Saarland verstarben 230 Männer und 80 Frauen an Erkrankungen, die ausschließlich durch Alkohol bedingt waren.Es ist mittlerweile unstrittig, dass Alkohol eine Krebserkrankung verursachen kann.
Im Saarland liegt der Anteil der Alkoholunfälle mit Personenschaden an allen Unfällen bei 6,4 Prozent, im Bund bei 4,9 Prozent. Männer verursachen im Saarland solche Unfälle dreimal so häufig wie Frauen.Mischo bezeichnet den neuen Alkoholatlas als „Weckruf an die Politik, längst überfällige Schritte in der Suchtprävention anzugehen“.