Viele Geflüchtete aus der Ukraine beherrschen weder Deutsch noch Englisch. Das Übersetzen übernehmen zum großen Teil Freiwillige – oft neben ihrem Vollzeitjob. Was sie antreibt und warum sie sich das antun.
Sie mussten vor dem Krieg fliehen, Vertraute und Vertrautes zurücklassen - und landeten in München. Drei ukrainische Familien über ihre Flucht vor dem Krieg.
Das müssen keine ausgebildeten Übersetzer sein, betont der Verein"Münchner Freiwillige - wir helfen" in einem aktuellen Newsletter. Es helfe, eine"sprachliche Stütze" zu sein. Der Verein kümmert sich hauptsächlich darum, Geflüchtete in Privatunterkünfte zu vermitteln.
in Listen eintragen. Einen Nachweis über ihre sprachliche Qualifikation brauchen sie nicht, dafür einen 3-G-Plus-Nachweis. Angst, dass jemand die Übersetzer-Tätigkeit für zwielichtige Zwecke missbraucht, hat man hier nicht: Beim Vermitteln der Unterkünfte gebe es entsprechende Sicherheitsvorkehrungen, so die Sprecherin.Zuletzt hatte auch die München Klinik dringend nach Dolmetscherinnen und Dolmetschern gesucht.
Eine von ihnen ist Katja Hares, 44. Sie ist Russin und lebt seit 18 Jahren in Deutschland."Als der Krieg losging, war das für uns alle, auch für Russen, ein großer Schock", sagt sie. Seit drei Wochen übersetzt Hares neben ihrem Job an vier Abenden pro Woche in der Unterkunft in der Riemer Messestadt. Sie fange um 18 Uhr an, erzählt sie, am Vorabend war sie bis 1 Uhr nachts da.
Safyan übersetzt im Auftrag des Sozialreferats. Dort hat man den Pool an Dolmetschern für Ukrainisch und Russisch zuletzt deutlich aufgestockt: Aktuell vermittle die Koordinationsstelle das Fünf- bis Sechsfache des normalen Bedarfs, berichtet Referatssprecher Frank Boos. Eingesetzt werden sie am Hauptbahnhof, aber auch im Ankunftszentrum an der Seidlstraße, im Wohnungsamt und in den Sozialbürgerhäusern.
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