TV-Tipp: 'Casino Royale': Pokerface mit Hang zur Monogamie: Vox zeigt den ersten James Bond mit Daniel Craig
Der 21. Bond-Film ist chronologisch betrachtet der erste: Casino Royale zeigt, wie aus James Bond der gefürchtete Geheimagent 007 wird. Daniel Craig macht seine Sache erstaunlich gut - nur der Charme geht ihm noch etwas ab.": Erst ganz am Schluss, nach 140 Minuten voller Action, Spannung, psychologischen Spielchen und einer breit ausgewalzten Liebesgeschichte, sagt der Agent seinen berühmtesten Satz.
Der Vorspann des Films, in dem üblicherweise die Bösen dieser Welt an abgelegenen Orten finstere Waffengeschäfte tätigen oder Mordkomplotte schmieden, widmet sich ganz dem neuen Helden. Wir sehen in dokumentarischen Schwarz-weiß-Bildern, wie der einfache Geheimdienstmitarbeiter Bond seine ersten beiden Morde verübt. Diese sind die Voraussetzung dafür, dass ein Agent seine Doppel-Null und damit die Lizenz zum Töten erhält.
Das Herzstück des Films spielt im Casino von Montenegro. Dort kommt es am Pokertisch zum großen Showdown zwischen Bond und dem Terror-Finanzier Le Chiffre, großartig gespielt von dem dänischen Schauspieler Mads Mikkelsen . Die beiden treiben die Summen in astronomische Höhen, bis schließlich 115 Millionen Dollar auf dem Spiel stehen.
Dagegen vermisst man die Leichtigkeit und Selbstironie, der die Bond-Filme seit jeher ausgemacht hat. Humor scheint seine Sache nicht, und allzu oft verzieht Craig seinen Mund zu einer Entenschnute. Waren seine Vorgänger Sean Connery, Roger Moore und zuletzt Pierce Brosnan regelrechte Charmebolzen, bleibt Craig auch im Kontakt mit Frauen stets leicht unterkühlt.