Nach mehr als neun Monaten soll im Giftmord-Prozess das Urteil fallen. Angeklagt ist ein Hürther Krankenpfleger.
Drei Frauen vergiftet, zwei tot: Urteil gegen Hürther Krankenpfleger erwartetDer mutmaßliche Giftmörder Roland B. steht beim Prozessauftakt am 19. September 2022 zwischen seinen Verteidigern Mutlu Günal und Martin Bücher .
Die Staatsanwaltschaft hat lebenslange Haft und Sicherungsverwahrung beantragt. Der Angeklagte hatte sich monatelang nicht zu den schlimmen Vorwürfen geäußert. Am 25. April 2023 brach er schließlich sein Schweigen – und sorgte mit seiner Behauptung für Fassungslosigkeit. Roland B. hatte seine Einlassung handschriftlich verfasst – insgesamt 65 Seiten, die der Angeklagte über zwei Stunden lang verlas. Nicht nur der Umfang hatte es in sich, auch der Inhalt.
Es folgten kurze Details aus seiner Kindheit, Jugend, seiner Ausbildung, seinen vorherigen Beziehungen und seiner Leidenschaft, dem Turniertanz. Der angeklagte Krankenpfleger erzählte aber auch von der ersten Patientin, nach deren Tod er noch eine halbe Stunde an ihrer Seite blieb, „damit sich die Seele verabschieden kann“. Schließlich kam Roland B. zu seinem ersten mutmaßlichen Opfer.
Ende April 2020 habe seine Ehefrau ihn gebeten, etwas für sie zu bestellen. Es habe sich dabei um Thallium gehandelt, so Roland B.: „Das sagte mir nichts, in Chemie war ich immer eine Niete.“ Er habe es dann bestellt und seiner Frau gegeben. Der ging es immer schlechter, bis sie schließlich am 18. Mai ins Krankenhaus kam. Vorher habe sie aber unbedingt noch was erledigen wollen, so der Angeklagte. „Später habe ich erfahren, dass sie die Thallium-Rechnung beglichen hat.“ Am 29.
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