Regisseur Jean-Luc Godard ist mit und in mehreren Filmen bei der Berlinale zu sehen. Das Haus der Kulturen der Welt in Berlin bietet eine Ausstellung.
Ja, er lebt noch! 91 Jahre ist Jean-Luc Godard im Dezember geworden, verbringt den Alltag seit Langem zurückgezogen in Rolle, einer kleinen Gemeinde am Genfer See und hat inzwischen weit über hundert Kurz- und Langfilme gedreht; Dokumentationen, Essayfilme, Spielfilme machen ihn ganz ohne Frage zum bedeutendsten, einflussreichsten Gegenwarts-Regisseur.
Ein Spiel mit Worten und Bildern, wie es Godard gefallen haben muss, sind die Filme des Mitbegründers der Nouvelle Vague im Laufe der Zeit doch immer verkopfter geworden, haben sich in hermetische Tiefen begeben, die schwer zu ergründen sind. Nach den im Nachhinein geradezu populistischen 60er Jahren, waren die 70er Jahre für Godard geprägt vom politischen Kino, vom Versuch, mit Bildern einen Wandel der Gesellschaft herbeizuführen.
Aus dem Jahre 2004 ist „Notre Musique“ , der dritte Strang, ein essayistischer Spielfilm, könnte man sagen, der in einer neu digitalisierten Fassung gezeigt wird. Zu sehen ist Godard, wie immer an der Zigarre paffend, der auf dem Flughafen von Sarajevo auf die Gäste eines internationalen Literaturfestivals wartet. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte sich Godard oft mit den Kriegen, die nach dem Auseinanderbrechen Jugoslawiens den Balkan erschütterten.