Auf dem Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg kommen kaum hochrangige Gäste. Kremlchef Putin bestreitet ukrainische Erfolge. sz berichtet
während des Wirtschaftsforums in Sankt Petersburg live erlebten. Der Moderator hatte den Präsidenten als"historische Persönlichkeit" angekündigt, Putins Entscheidungen hätten"enorme Auswirkungen" auf das Schicksal der"gesamten Menschheit". Höher kann man die Erwartungen kaum schrauben.
Fast schien es, als hätte Putin das Internationale beim Wirtschaftsforum völlig vergessen. Er hatte in seiner Rede nichts zur Weltpolitik gesagt, überhaupt nur wenig, das für ausländische Gäste interessant gewesen wäre. Zum Krieg und zur ukrainischen Gegenoffensive ließ er sich erst danach von Staats-TV-Moderator Dmitrij Simes fragen, und plötzlich schienen alle Zuhörer wieder hellwach zu sein.
Der Moderator leitete dann zu Putins Rechtfertigungen für den Krieg über. Viele im Westen störten sich an der Behauptung, die Regierung in Kiew werde von Nazis beeinflusst, wodoch jüdischer Abstammung sei. Putin entgegnete, er habe viele jüdische Freunde, und die sagten, Selenskij sei"kein Jude", sondern"eine Schande für das jüdische Volk".
Bei alldem kam Putins Gast und sein eigentlicher Gesprächspartner, Algeriens Präsident Abdelmadjid Tebboune, erst nach mehr als anderthalb Stunden schweigendem Danebensitzen zu Wort. Lange war nicht klar gewesen, wer Putin bei seinem Aufritt überhaupt Gesellschaft leisten würde. Das 26. Petersburger Wirtschaftsforum - das zweite seit Kriegsbeginn - zeigte auch den Abstand, den immer mehr Länder von Russland nehmen.
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