Siemens Energy muss seinen Aktionären einiges erklären: Der Konzern hat über eine halbe Milliarde Euro Verlust in drei Monaten gemacht. Schuld ist das Geschäft mit der Energiewende.
Zu den Vorteilen einer virtuellen Hauptversammlung wie dieser gehört es, dass die Zuschauer, in diesem Fall sind das die Aktionärinnen und Aktionäre, die Bildästhetik schon aus dem Fernsehen kennen. Siemens-Energy-Chef Christian Bruch steht in einer Art Fernsehstudio, dahinter eingeblendet die drei Themen des Jahres 2022: ein Kriegsmotiv, eine Inflationskurve, ein Pandemie-Symbolbild.
Im ersten Quartal hat der Konzern wegen der Verluste der spanischen Windturbinen-Tochter Siemens Gamesa einen Verlust von mehr als einer halben Milliarde Euro eingefahren - ausgerechnet im zukünftigen grünen Kerngeschäft, das man ja für diedringend braucht. Das geht jetzt schon seit Jahren so, und es hört nicht auf. Im Studio-Hintergrund erscheint eine Windturbine auf offener See, dabei verspricht Bruch schwarze Zahlen für 2025.
Fossil ist Vergangenheit, Wind ist Zukunft, und das eingespielte Hintergrundbild mit der Forderung"Die Chancen der Energiewende nutzen" würde daher jeder hier unterschreiben. Möglich aber auch, dass es nicht alle sehen - immer wieder gibt es zwischendurch technische Übertragungsprobleme. Richtig ungeduldig aber werden die Aktionäre wegen Gamesa. Bevor sie dann das Wort haben, bittet der Aufsichtsratsvorsitzende Joe Kaeser in den"virtuellen Warteraum.
Hohe Kosten, Verzögerungen und"schlechtes Produktmanagement" seien"hier auf der Tagesordnung", sagt auch Speich. Inflation? Pandemie? Krieg? Alles Riesenprobleme für einen großen Energietechnikkonzern. Aber dass die spanische Tochter Gamesa nicht vom Fleck kommt, habe auch noch einen ganz anderen Grund, sagt Speich.
Die Aktionärsvertreterin Daniela Bergdolt von der deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz DSW steht vor einer weißen Wand und stellt die Frage, die sich hier viele stellen: Corona sei zwar noch immer Teil des Lebens, aber eben doch keine Bedrohung mehr. Warum also eine virtuelle Hauptversammlung, jetzt im Jahre 2023? Virtuell zugeschaltet werden, virtuell Fragen zu stellen - alles schön und gut.
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