Aus Russland erreichen uns Bilder von tausenden Demonstranten auf der einen Seite, Putin-Unterstützern auf der anderen. 'Die Stimmung in der Bevölkerung ist also durchaus aufgeheizt', sagt der Politologe Felix Riefer.
Krieg wird in Russland zwar generell sehr negativ wahrgenommen, das weiß man zum Beispiel aus dem Georgien-Krieg 2008. Das, was in der
passiert, ist aber im Duktus der russischen Staatsführung kein Krieg, sondern eine Spezialoperation. Diese dient laut Putin der Befreiung und Entnazifizierung der Ukraine, weil dort angeblich drogensüchtige und besoffene Nazis an der Macht seien.Politologe Riefer: "Mythen der Sowjetzeit wirken fort"Auf uns wirkt das befremdlich, aber es kann funktionieren.
WDR: Einerseits sind seit Kriegsbeginn offenbar schon mehr als 10.000 Demonstranten verhaftet worden. Andererseits sieht man Bilder von Putin-Unterstützern, die sich ein"Z" auf das Auto malen und den Kriegskurs mittragen. Wie gespalten ist das Land?Das ist schwer, aus der Distanz zu beurteilen, vor allem, weil die Messinstrumente einer freien Gesellschaft hier nicht greifen. Man kann aber davon ausgehen, dass die Unterstützung für Putin trotz allem relativ hoch ist.