Etwas drüber, aber munter: Der „Tatort“ mit Ulrike Folkerts um den legendären Schatz aus der Nibelungen-Sage ist halb Krimi und halb Operette. In der Episodenhauptrolle glänzt Heino Ferch.
ist erst 62, also nicht mehr blutjung, aber noch locker im erwerbsfähigen Alter. Die von ihr dargestellte Ludwigshafener Ordnungshüterin Lena Odenthal indes könnten böse Zungen als „Oma O.“ betiteln. Charmant wäre das wirklich nicht, aber die dienstälteste „Tatort“-Kommissarin ist bereits acht lange Jahre länger im Einsatz als das alte Ehepaar Ballauf und Schenk; knapp anderthalb Jahre hat sie sogar den reckenhaften Rentner-Cops Batic und Leitmayr voraus.
Eindrücklicher ausgedrückt: Ihren ersten Fall „Die Neue“ löste Odenthal, als die Mauer noch stand . Die Mittagsmagazine von ARD und ZDF waren damals noch ganz frisch auf Sendung, in der bisherigen Lücke zwischen Vor- und Nachmittagsprogramm, in der zuvor ein Testbild gesendet worden war.Im 78. Fall „Gold“ am Sonntag indes wirkt Odenthal – die Kommissarin, nicht die gleichnamige Gemeinde neben Leverkusen – jung wie selten.
Dessen Motive ziehen sich konsequent durch diesen Film, der in seiner Machart an ein Lustspiel aus Münster erinnert. Der flotten oder jedenfalls als flott gedachten Sprüche wegen. Und aufgrund des exaltierten Personals: Nach dem anfänglichen Mord am Jungbanker Boris treffen wir etwa auf dessen alkoholkranke und schwer zum Dramatischen neigende Ex-Frau Melania .
Das Ergebnis ist überschaubar spannend und null überraschend, aber unterhaltsam. Alles ein wenig drüber natürlich, operettenhaft eben. Dass wir dennoch nicht in Münster sind, daran erinnert der – für unsereins womöglich bis in alle Ewigkeit gewöhnungsbedürftige – Kurpfälzer Dialekt. Dessen offensivste Sprecher allerdings, Sekretärin Edith Keller und Kriminaltechniker Peter Becker treten nach 66 Fällen in 25 Jahren gemeinsam ab.
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