Gusariwka ist vorerst gerettet – die russischen Truppen konnten zurückgedrängt werden. Doch die Spuren der Zerstörung sind überall.
Der Eingang zu einem der Keller, in dem verkohlte sterbliche Überreste aufgefunden wurden Foto: Juri LarinJuri Larin Aus gusariwka, 11.5.2022, 08:19 Uhr
Das Gebiet Charkiw und die Stadt Izjum, die an der Grenze zu der Regionen Charkiw und Donezk liegt, sind seit Wochen unter Beschuss. Doch die Lage hat sich geändert. Die ukrainischen Streitkräfte haben eine Gegenoffensive gestartet und mehrere Ortschaften zurück erobert – darunter auch das hiesige Dorf Gusariwka im Izjumer Gebiet. Die feindlichen Stellungen sind vier bis fünf Kilometer von hier entfernt.
Odessa Russische Luft- und Raketenangriffe konzentrieren sich derzeit auf die Hafenstadt Odessa. Dort gab es in der Nacht zu Dienstag zahlreiche Einschläge und Brände mit Toten und Verletzten. „Sie haben alte Autoreifen in den Keller geworfen, um die Leichen zu verbrennen“, sagt der 73-Jährige. Ermittler haben DNA-Tests durchgeführt, um die Toten zu identifizieren, auch bei dem mutmaßlichen Sohn von Aleksandr Gawrisch. Ein Ergebnis ist erst in zwei Monaten zu erwarten. Bis dahin heißt es hoffen und bangen.
Auch der Dorfvorsteher Juri Doroschenko berichtet davon. „Diese Plünderungen, es war schrecklich. Sie haben alles genommen: Kartoffeln, Konserven, einfach alles. Bei einem Nachbarn haben sie sogar eine Sommer-Dusche mitgenommen“, sagt Doroschenko.