Das russische Militär hat eine Feuerpause in der ukrainischen Großstadt Mariupol und für die Stadt Wolnowacha angeordnet.
Nach ukrainischen Angaben wurde die Feuerpause für sieben Stunden angesetzt, sie soll bis 15 Uhr dauern. Ein Sprecher des russischen Militärs sagte, Zivilisten könnten die Städte nun verlassen. Mariupol am Asowschen Meer ist mit 440.000 Einwohnern eine der größten Hafenstädte der Ukraine. Sie war seit Tagen unter Beschuss der russischen Armee und wurde belagert. Die Kleinstadat Wolnowacha ist ebenfalls eingekesselt.
Die Ukraine und Russland hatten sich zuvor gegenseitig vorgeworfen, die Errichtung von Fluchtkorridoren für Zivilisten zu behindern. Die ukrainische Vize-Regierungschefin Stefanischtschyn erklärte, man habe alle notwendigen Anfragen an internationale Organisationen zur Schaffung spezieller Korridore abgeschickt. Es habe aber dazu keine Zustimmung der russischen Seite gegeben.
Das ukrainische Militär erklärte in seinem Morgenbericht, dass russische Soldaten"demoralisiert" seien. Sie würden fliehen und ihre Waffen zurücklassen. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. In der Hauptstadt Kiew war die Nacht zum Samstag nach Angaben der Behörden ruhig. Die Versorgung mit Elektrizität und Wasser funktioniere. Am Vormittag hätten die öffentlichen Verkehrsmittel wieder ihren Betrieb aufgenommen.
Der CDU-Verteidigungspolitiker Otte hält es für richtig, der Ukraine Forderungen nach einer Nato-Flugverbotszone und nach Lieferung schwerer Waffen abzuschlagen. Er, es müsse abgewogen werden, mit heißem Herzen, aber mit kühlem Verstand. Der russische Angriff auf die Ukraine sei kein Nato-Bündnisfall. Deutschland habe Defensivwaffen an die Ukraine geliefert, und dies zeige bereits Wirkung, so Otte.
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