Arkadi Wolosch ist der mächtigste IT-Unternehmer Russlands. Er positioniert sich gegen Putins Angriffskrieg, steht aber weiter unter EU-Sanktionen.
Ziel der Sanktionen ist eigentlich, Oligarchen zu einer Änderung ihrer politischen Haltung zu Putin und zu seinem Krieg zu bewegen. Kritiker der bisherigen EU-Sanktionspolitik werfen Brüssel entsprechend vor, nicht genug Anreize für Oligarchen zu schaffen, sich von Putin loszusagen. Und einige Oligarchen aus Putins engstem Machtzirkel, wie etwa den Nickel-Magnaten Wladimir Potanin, gar nicht erst zu sanktionieren.
Doch warum verurteilt Wolosch den russischen Angriff auf die Ukraine erst jetzt? „Es gab Gründe, während dieses langen Prozesses zu schweigen. Während es auf jeden Fall Fragen über den Zeitpunkt meiner heutigen Erklärung geben wird, sollte es keine Fragen über ihren Kern geben. Ich bin gegen den Krieg“, heißt es dazu in Woloschs Statement.
Wie ein Vertrauter Woloschs der „Financial Times“ sagte, hielt sich Wolosch so lange mit einer Verurteilung des russischen Angriffskriegs zurück, weil er negative Konsequenzen für seine Mitarbeiter in Russland befürchtet habe. „Jetzt sind sie endlich alle draußen – das ist der wichtigste Grund, aus dem das jetzt passiert ist.“Seit Woloschs Rücktritt vom Posten des Yandex-Vorstandsvorsitzenden ist die Zukunft von Yandex in Russland ungewiss.
Der Grund für den Spagat: Wolosch will sicherstellen, dass Yandex als Unternehmen in Russland fortbestehen kann – trotz der Ausgliederung wichtiger Geschäftszweige ins Ausland und seines politischen Bruchs mit Putin. Verhandlungen mit dem Kreml über die Details sollen derzeit andauern. Eine Verstaatlichung von Yandex’ Russland-Sparte durch den Kreml möchte Wolosch um jeden Preis verhindern.
Im vergangenen Jahr hatte Yandex seine Nachrichtenplattformen bereits an den staatlichen Social-Media-Konzern VK verkauft. Kremlkritiker hatten Yandex zuvor vorgeworfen, nichts gegen die Verbreitung von Kremlpropaganda zu unternehmen.
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