Kuleba: Russen feuern auf Anlage: Ukraine meldet Brand im größten AKW des Landes
Das Atomkraftwerk Saporischschja ist Schauplatz von Kämpfen zwischen der russischen Armee und ukrainischen Einheiten. In der Nacht bricht auf der Anlage ein Feuer aus. Der ukrainische Außenminister warnt: Eine Explosion des AKW wäre"zehnmal größer als Tschernobyl".
Bei Kämpfen nahe Europas größtem Atomkraftwerk bei der südukrainischen Großstadt Saporischschja soll nach Angaben der örtlichen Verwaltung ein Feuer ausgebrochen sein. Die Gefechte müssten aus Sicherheitsgründen sofort eingestellt werden, forderte der Bürgermeister der nahen Stadt Enerhodar, Dmytro Orlow, in der Nacht per Nachrichtendienst Telegram. Er hatte zuvor von etwa 100 russischen Militärfahrzeugen in dem Gebiet berichtet.
Laut ukrainischen Medien sollen Geschosse ein Verwaltungsgebäude getroffen haben. Die Angaben waren zunächst nicht unabhängig zu überprüfen. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba twitterte, die russische Armee schieße "von allen Seiten" auf die Anlage. "Das Feuer ist bereits ausgebrochen.
In Reaktion auf die Berichte schaltete sich auch die Internationale Atomenergiebehörde in Wien ein. IAEA-Chef Rafael Grossi spreche mit dem ukrainischen Regierungschef Denys Schmyhal über die "ernste Situation" im Kernkraftwerk Saporischschja, rufe zur Einstellung der Gewalt auf und "warnt vor ernsthaften Gefahren, wenn Reaktoren getroffen werden", twitterte die Behörde.
Im Atomkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine war es am 26. April 1986 zu einer der schlimmsten Katastrophen bei der friedlichen Nutzung der Kernenergie gekommen. Nach der Explosion eines Reaktorblocks des Atomkraftwerks verteilten sich radioaktive Stoffe über mehrere Tage über weite Teile Europas.