Saltiwka liegt im Norden von Charkiw. Der Vorort ist am stärksten vom russischen Beschuss betroffen. Trotzdem kehren viele Menschen dorthin zurück. Wie sieht ihr Alltag aus? 👉
An diesem Ort schlugen am 24. Februar 2022 die ersten russischen Bomben ein: Im Bezirk Nord-Saltiwka, dem größten von Charkiw, lebten vorüber 300.000 Menschen. Die weitläufigen Straßen sind dicht mit hellgrauen Hochhäusern bebaut.
Der Bezirk Nord-Saltiwka jedoch ist kaum bewohnt, da dort alle Wohnhäuser beschädigt sind. Im Frühjahr sahen die löchrigen Wohnblöcke mit zerstörten Fenstern und schwarzen Wänden aus wie verbrannte Bienenstöcke. Jetzt sind die Fenster mit Sperrholzplatten verschlossen. "Hier habe ich geheiratet, eine Tochter zur Welt gebracht, hier hat sie studiert", sagt Iryna über Nord-Saltiwka und fügt hinzu:"Hier ist der Kindergarten, den meine Enkelin besuchte. Hier sind wir mit ihr im Park spazieren gegangen, wo wir auf einer Bank gesessen und an Maiskolben geknabbert haben."Iryna arbeitete als Näherin, ihr Mann arbeitet in einer Möbelfabrik.
Ihr Wohnblock ist unbeschädigt geblieben."Unter Beschuss sind wir gefahren. Das Nachbarhaus stand in Flammen. Stromleitungen hingen herab und Steine lagen herum, die wir umfahren mussten. Unterwegs sahen wir zerstörte Häuser, einen verwundeten Taxifahrer und seinen toten Passagier, einen alten Mann", erinnert sich Iryna.
Zu sehen sind ganze Stockwerke aus Ziegelsteinen, die nun einen Kontrast zum Beton innerhalb der Plattenbauten bilden. An manchen Stellen gibt es neue Fenster. Spiel- und Sportplätze, auf denen russische Granaten einschlugen, werden vorerst noch nicht instand gesetzt, denn noch gibt es kaum Kinder vor Ort.Iryna steht vor dem Wohnhaus, in dem die Familie ihrer Tochter gewohnt hat. Sie sieht ein Kuscheltier ihrer Enkelin, einen großen grauen Hund.
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