Die Aktion des Discounters Penny, bei der Produkte vom Käse bis zum Wiener Würstchen um bis 94 Prozent teurer werden, wird von Umwelt- und Verbraucherschützern begrüßt.
Köln - Viele Lebensmittel sind eigentlich zu billig. Denn die bei ihrer Produktion entstehenden Umweltschäden finden im Preis keinen Niederschlag. Darauf macht in dieser Woche der Discounter Penny aufmerksam, indem er für 9 seiner mehr als 3000 Produkte die „wahren Preise“ verlangt. Umwelt- und Verbraucherschützer sehen in der vielbeachteten Aktion aber nur einen ersten Schritt und verlangen jetzt von Politik, Industrie und Handel weitergehende Maßnahmen.
Greenpeace lobte: „Die wahren Preise bei Penny machen anschaulich, dass viele Nahrungsmittel ohne Rücksicht auf Umwelt und Klima erzeugt werden.“ Doch reiche dies nicht aus. „Der Aktion im Supermarkt müssen endlich grundlegende Maßnahmen folgen. Die Supermarktketten sind dabei ebenso in der Pflicht wie die Bundesregierung“, sagte am Montag der Landwirtschaftsexperte der Umweltorganisation, Matthias Lambrecht.
Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland und der Bundesverband der Verbraucherzentralen forderten bei einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur, das Problem der verdeckten Umweltkosten bei der Lebensmittelproduktion müsse endlich konsequent angegangen werden. „Wir halten es für notwendig, dass Produkte zu Preisen verkauft werden, die deutlich näher an ihrem "wahren Preis" liegen“, erklärte der BUND.
Der Hintergrund der Diskussion: Seit Montag verlangt der Discounter Penny für 9 seiner mehr als 3000 Produkte eine Woche lang die „wahren Preise“ - also den Betrag, der bei Berücksichtigung aller durch die Produktion verursachten Umweltschäden eigentlich berechnet werden müsste. Die Produkte vom Käse bis zum Wiener Würstchen werden dadurch um bis zu 94 Prozent teurer, wie die Handelskette mitteilte.