Irgendwann wird Berlin als Synonym für eine Art von Reisedestination stehen, mit der man nur noch Saufen, Feiern, Hofbräuhaus und Rollerfahren verbindet. M_Weingaertner
Es ist wieder soweit: Nach der Pandemie hat Berlin zügig zu seiner Art von Billigtourismus zurückgefunden. Dieses Bild von 2011 ist somit irgendwie immer noch gültig.
Wer wissen will, auf welche Art von Tourismus die deutsche Hauptstadt setzt, der muss sich nur einmal ansehen, wie Berlin seine Besucher durch die Stadt transportiert. Zwischen Brandenburger Tor und Alexanderplatz sieht man sie auf Segways und E-Scootern, Bierbikes und Trabis hin und herfahren, also ob Berlin ein einziger Vergnügungspark für geschmacklich fehlgeleitete Besucher aus der Provinz wäre.
Es dauerte keine zwei Wochen, bis nach dem Ende der allgemeinen Pandemiebeschränkungen wieder die ersten Junggesellen auf Abschiedstour samt Kumpel-Gruppe und in lächerlichen Kostümen durch Mitte torkelten. Im Friedrichshainer Partykiez rund um die Simon-Dach-Straße ist es eigentlich auch wie vor Corona.
Dass man erkennt, dass diese Art von Billigsauf-Tourismus zwar schnelles Geld bringt, dem Image der Stadt aber auf Dauer nachhaltig schadet. Irgendwann wird Berlin als Synonym für eine Art von Reisedestination stehen, mit der man nur noch Saufen, Feiern, Hofbräuhaus und Rollerfahren verbindet. Also so wie die Schinkengasse auf Mallorca, minus die doofen Roller.
Nur dass man selbst am Ballermann erkannt hat, dass diese Art von Tourismus auf die Dauer eine Sackgasse ist. Oder anders gesagt: Das Micky-Krause-Komasaufen ist nicht mehr zeitgemäß. Nur in Berlin, wo man ja bekanntlich für alles etwas länger braucht, sei es Digitalisierung, kostenlosen ÖPNV oder eben Tourismus, wird das noch ein wenig dauern mit der Erkenntnis, dass ein einmal ruinierter Ruf international nur sehr schlecht wieder gerade zu rücken ist.
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