Am Rande Berlins verschwinden nach und nach die letzten freien Flächen. Oft nicht für preiswerte Quartiere, sondern für teure Eigentumswohnungen. Eine Glosse. HarmsensWelt Kolumne Berlin
Wenn ich aus dem Fenster meiner Wohnung gucke, starre ich in eine riesige Baugrube. Hier wächst bald eine sogenannte Blockrandbebauung. Das heißt: Mein Blick wird bald nicht mehr in die Freiheit schweifen, sondern gegen eine Häuserwand prallen. Ade kühler Luftzug in Tropennächten! Hallo Backofen!Aber es entstehen doch dringend benötigte Wohnungen!, höre ich. Ist das so? Ich sehe eher teure Quartiere.
Anderswo in der Stadt stehen lange Bewerberschlangen vor den wenigen preiswerten Mietwohnungen. Dazu passt eine neue Strophe, die ich jüngst zum alten Song „Berlin ist ja so groß“ des Couplet-Sängers Otto Reutter hinzugedichtet habe. Sie geht so: „Willst du ’ne Wohnung suchen, dann nimm drei Wochen frei./ Hab lieber keene Kinder, stattdessen Jeld wie Heu.
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