Der Auftakt des Festivals der evangelischen Christ*innen findet vor großem Publikum statt. Bundespräsident Steinmeier spricht unbequemen Klartext.
NÜRNBERG taz | Am späten Abend klang die Eröffnung des Evangelischen Kirchentages in Nürnberg wie in einer Prozession aus: Zehntausende hatten, symbolisch mit kleinen Kerzen ausgerüstet, ihr Licht angezündet – was die Altstadt der fränkischen Hauptstadt besonders unterhalb der Burg und an seinem Flüsschen Pegnitz besonders hübsch illuminierte: Nürnbergs Jugend, frohgestimmt ob des arbeitsfreien Tages am Donnerstag vermischte sich mit den circa...
Es war das Finale einer Eröffnung, die in Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den höchsten Repräsentanten zu Gast hatte. Er sagte auch politische Dinge, die gewiss nicht allen Kirchentagsmenschen behagten, hatten sie sich doch in den vergangenen 50 Jahren auf einen anderen Konsens verlegt. „Neben all den anderen Anstrengungen – es ist auch Zeit für Waffen“, sagte der Bundespräsident. Das ist realpolitisch das Gegenteil von „Frieden schaffen ohne Waffen“.
Steinmeier hatte damit auf politisch-konventionellste Weise die Herzen des Publikums auch auf seiner Seite, brandenden Applaus erntete er jedoch nicht. Heute, an Fronleichnam, drehen sich die politischen Debatten auf dem Messegelände um das Thema Frieden. Erwartet wird, dass in einigen Panels wenigstens Reste des klassischen Fundamentalpazifismus der evangelischen Kirchen zu Wort und Gehör kommen.
Bedford-Strohm: Schöpfungskonform fortbewegen Mehr aus den Herzen vieler sprach der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Der Mann, der sich seit Mitte der Zehner Jahre besonders intensiv für umfassende Solidarität mit flüchtenden Menschen in Seenot, wie auf dem Mittelmeer, einsetzt, sagte beim Eröffnungsgottesdienst: „Wir werden unser Glück nicht mehr am Wachstum des materiellen Wohlstands festmachen, sondern am Wachstum des Beziehungswohlstands.
So war immer die Linie der amtskirchlichen Christenheit in Deutschland: Wir müssen uns materiell einschränken – inzwischen beflügelt durch das Wissen um den Klimanotstand, wie es hieß. Der Kirchentag geht noch bis Sonntag, Nürnberg und Fürth sind umfassend auf die einströmenden Menschen eingerichtet.
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